Legionellen Test: Erfahren Sie alles Wissenswerte

Dass Legionellen gefährliche Bakterien sind, die beim Menschen sogar lebensbedrohliche Krankheiten wie schwere Lungenentzündungen (Legionärskrankheit) auslösen können, ist vielen bekannt. Doch wie kann ich mich schützen und wie kann eine Infektion nachgewiesen werden? Kann ich mich privat auf eine Legionellen Erkrankung testen oder benötige ich einen Test bei Arzt, Apotheke oder aus dem Labor?

 

Im folgenden Artikel geben wir Antwort auf diese Fragen und Sie erfahren wann ein Legionellen Test Pflicht ist, wie oft und wann man einen Legionellen Test machen sollte, wie die Durchführung abläuft und was Sie tun sollten, wenn der Legionellen Test positiv ist.

Hier lesen Sie:

1. Was ist ein Legionellen Test?

2. Wie oft und wann sollte man einen Legionellen Test machen?

3. Wann ist ein Legionellen Test Pflicht?

4. Wie läuft die Durchführung eines Legionellen Tests ab?

5. Was tun, wenn der Legionellen Test positiv ist?

6. Wie läuft der Legionellen Test für Trinkwasser ab?

7. Wo kann man einen Legionellen Test durchführen?

 

1. Was ist ein Legionellen Test?

Legionellen sind stäbchenförmige Bakterien, die vor allem in Warmwassersystemen optimale Bedingungen für ihre Vermehrung finden. Zum Beispiel in Trinkwasserleitungen, Klimaanlagen, Whirlpools, Duschen und Wasserzerstäubern. Bei der Überschreitung gelten je nach Einrichtung verschiedene Grenzwerte, da bei starker Vermehrung der Bakterien eine hohe gesundheitliche Gefahr für den Menschen droht. Daher ist es wichtig, regelmäßig Legionellen Tests durchzuführen, um zu prüfen, ob die vom Gesetzgeber vorgegebenen Grenzwerte eingehalten werden.

Um eine Belastung durch Legionellen-Bakterien im Trink- und Duschwasser nachzuweisen, gibt es Legionellen Tests für Trinkwasser. Da sich Legionellen bei Temperaturen zwischen 20 und 50 °C besonders wohlfühlen, erfolgt ein Test in der Regel mittels einer Heißwasserprobe.

Die gängigen Legionellen Tests haben jedoch auch Einschränkungen, einschließlich der hohen Kosten und der Komplexität bei der Durchführung, da für die Tests erfahrene und professionelle Leute benötigt werden. Das schwierigste Problem allerdings ist die Inkubationszeit von mehr als ein paar Tagen. Dabei erweisen sich Biosensoren als Analysewerkzeuge als modernere und kostengünstigere Alternative.

 

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Neben den Untersuchungen des Wasser kann bei Vorhandensein von Krankheitssymptomen wie Husten, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, schweres Krankheitsgefühl und hohes Fieber ein Test beim Menschen auf eine Legionellen Erkrankung durchgeführt werden. Ein Rückschluss auf den ursächlichen Erreger reicht anhand des klinischen Bildes bei Verdacht auf die Legionärskrankheit nicht aus, weshalb ein Test erforderlich ist.

Für den Test auf die Legionärskrankheit gibt es mehrere Nachweisverfahren. Probenmaterial können Urin, Blut und Sekret des Atemtraktes (Auswurf) sein.

Die häufigste Methode ist ein Legionellen Schnelltest über den Urin durch Nachweis des Legionella-Antigens. Laut RKI kann ein Test auf Legionellen bzw. die Legionärskrankheit auch durch den Nachweis von Legionellen-DNA mittels real-time PCR erfolgen.

2. Wie oft und wann sollte man einen Legionellen Test machen?

Auch wenn die Trinkwasserqualität in Deutschland sehr gut ist, kommt zuweilen mit Legionellen belastetes Wasser aus dem häuslichen Wasserhahn. Da sich die Erreger durch zerstäubtes oder vernebeltes Wasser übertragen, empfiehlt sich ein Legionellen Test, wenn Sie wasservernebelnde Anlagen im Haus haben, z. B. Duschen, Klimaanlagen, Whirlpools.

Wann ein Test sinnvoll ist, hängt auch von den Bewohner/innen eines Hauses ab. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, Raucher, chronisch Kranke, ältere Menschen und Babys sind besonders gefährdet.

Bei Großanlagen und unter bestimmten Bedingungen ebenso für Vermieter schreibt der Gesetzgeber regelmäßige Untersuchungen des Wassers vor.

3. Wann ist ein Legionellen Test Pflicht?

Wann ein Legionellen Test Pflicht ist, regelt das Gesetz in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV). Eine Pflicht besteht für alle Unternehmer und sonstigen Inhaber von Trinkwasser-Installationen mit Großanlagen zur Trinkwassererwärmung, in der Trinkwasser im Rahmen einer öffentlichen (z. B. in Kindergärten) oder gewerblichen (z. B. bei Vermietung von Wohnungen) Tätigkeit abgegeben wird und es zu einer Vernebelung des Trinkwassers (z. B. Dusche) kommt.

Laut Vorschrift ist ein Test einmal pro Jahr bei Trinkwasserabgabe an die Öffentlichkeit nötig. Liegen keine Beanstandungen vor und ist die Einhaltung der allgemein anerkannten Regeln der Technik (aaRdT) sichergestellt, kann das Gesundheitsamt den Untersuchungszeitraum für die Testpflicht auch auf alle drei Jahre erhöhen.

Wird über einen Test gemessen, dass die vorgeschriebenen Grenzwerte überschritten sind, ist dies dem Gesundheitsamt zu melden. In der TrinkwV wurde als Grenzwert ein so genannter „technischer Maßnahmenwert“ festgelegt, der bei 100 „koloniebildenden Einheiten“ in 100 Milliliter Wasser liegt.

4. Wie läuft die Legionellen Test Durchführung ab?

Die Durchführung einer Legionellenuntersuchung darf nur durch zugelassene Trinkwasserlabore erfolgen, die für die Durchführung der klassischen mikrobiologischen Methode zur Legionellenprüfung (einschließlich der fachgerechten Probennahme) gemäß TrinkwV akkreditiert sind.

Doch, wie läuft die Durchführung ab? Beim Test werden Trinkwasser-Installationen darauf geprüft, ob in ihren zentralen Teilen eine Belastung mit Legionellen vorliegt. Probe nehmen die Experten insbesondere in Trinkwassererwärmungsanlagen und Speicher sowie bei Rohrleitungen, in denen Trinkwasser zirkuliert.

5. Was tun, wenn der Legionellen Test positiv ist?

Die einwandfreie Qualität des Trinkwassers ist an jeder Entnahmestelle in einem Gebäude durch den Eigentümer der Anlage gemäß §8 der TrinkwV zu gewährleisten. Die jüngsten Erfahrungen in der Praxis zeigen, dass bei etwa 20 Prozent aller durchgeführten Untersuchungen der technische Maßnahmenwert für Legionellen überschritten wird.

Was also tun, wenn der Legionellen Test postitiv ist? In diesen Fällen sieht die aktuelle TrinkwV aus Januar 2018 in §16 die Durchführung einer Gefährdungsanalyse als besondere Handlungspflicht des Unternehmers und sonstigen Inhabers einer Trinkwasserinstallation vor. Ziel dieser Gefährdungsanalyse ist die Feststellung von technischen und organisatorischen Schwachstellen in der Anlagentechnik.

Die Gefährdungsanalyse ist von besonders qualifiziertem Personal, insbesondere Fachplaner und Fachinstallateure mit hygienischer Zusatzausbildung in Form von Schulungen der Kategorie A gemäß der Richtlinie VDI/DVGW 6023 des Vereins Deutscher Ingenieure und des DVGW, durchzuführen und muss dem zuständigen Gesundheitsamt vorgelegt werden.

Für Trinkwasserinstallationen, die ab dem 09.01.2018 neu in Betrieb genommen werden gilt, dass die erste Untersuchung nach TrinkwV § 14b innerhalb von drei bis zwölf Monaten nach der Inbetriebnahme durchzuführen ist. Es gilt zu beachten, dass sie keine Untersuchung im Rahmen der Bauabnahme darstellt. Diese ist i. d. R. vor dem oben genannten Zeitraum durchzuführen.

 

Einen genauen Aktionsplan, was zu tun ist, wenn der Legionellen Test positiv ist, können Sie bei unserem Partner der domatec, einem führenden Spezialisten für Luft- und Wasserhygiene per E-Mail unter info@domatec.info anfordern. Oder Sie melden sich HIER kostenlos für eine Premium-Mitgliedschaft im Technik + Hygiene Infoportal an, um den Aktionsplan herunterzuladen.

 

6. Wie läuft der Legionellen Test für Trinkwasser ab?

Auch wenn Sie nicht gesetzlich dazu verpflichtet sind, kann ein Test des Trinkwassers mittels einer Probeentnahme einfach selbst vorgenommen werden. Ein Test auf Legionellen im Trinkwasser kann beispielweise bei der Apotheke erworben werden. Wie der Legionellen Test für das Trinkwasser abläuft, finden Sie auch in der Packungsbeilage ausführlich beschrieben.

Für die Legionellenprobeentnahme müssen Sie das Wasser laufen lassen, in der Regel müssen Sie vor dem Befüllen des Probengefäß ca. 1 Liter Warmwasser ablaufen lassen. Die Bakterien bevorzugen Temperaturen zwischen 20 und 50 °C, daher erfolgt der Test mittels Warmwasser. Kühlt das Kaltwasser aber auch nach längerem Laufenlassen nicht auf unter 25 °C ab, ist auch ein Legionellen Test im Kaltwasser ratsam. Die Wasseranalyse erfolgt dann in einem zertifizierten Labor. Dabei wird der Test Ihres Wassers den zugelassenen Grenzwerten der Trinkwasserverordnung gegenübergestellt.

7. Wo kann man einen Legionellen Test durchführen?

Einen Legionellen Test können Sie in der Apotheke kaufen, die Ihnen ein Test-Set mit allen notwendigen Utensilien bereit stellt, die Sie für die Testdurchführung brauchen. Das gefüllte Probegefäß wird an ein zertifiziertes Labor zur Auswertung übermittelt.

Lediglich dafür zertifizierte Institute können einen Test bzw. die Auswertung und Wasseranalyse durchführen. Die Gesundheitsämter in der Region geben darüber Auskunft.

Weitere Infos:

Weiterführende Informationen und Fachartikel, z. B. über den Nachweis von Legionellen in industriellen Wasserkühlungssystemen bzw. den Prozess der Biokontrolle in Kühlsystemen finden Sie im Premium-Bereich des Infoportals. Einfach kostenlos anmelden und Fachartikel herunterladen.

 



Quellen:
www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Legionellose.html;jsessionid=5444F494A7822B3FBEBAFA13879D1B24.internet061

www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/T/Trinkwasserverordnung/Stammtext_TrinkwV_und_Legionellen_250418.pdf

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